Neuanfang! Wenn es anders kommt im Leben

Ursula pflegt seit 20 Jahren ihr schwerbehindertes Kind

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AUTOR/IN
Stefanie Meinecke
Stefanie Meinecke aus dem SWR1 Team (Foto: SWR, Stefanie Meinecke)

Ursula Hofmann aus Esslingen pflegt seit 20 Jahren ihre Tochter Anne. Anne ist mit einem extrem seltenen Gendefekt schwerbehindert zur Welt gekommen. Die junge Frau kann nicht laufen, nicht selbstständig essen, nicht sprechen, sich auch nicht mit Gesten mitteilen.

»Was will uns die Behinderung denn fragen? Sie fragt uns: Was ist denn der Maßstab für Vollkommenheit?«

Keine Lobby für Eltern, die ihre schwerbehinderten Kinder pflegen

Ohne die liebevolle Pflege ihrer Mutter würde Anne womöglich gar nicht mehr leben. Ursula Hofmann sagt, dass pflegende Eltern keine Lobby haben; sie leben in der Versenkung. Dabei ist die Pflege eines Kindes eine Lebensleistung.

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Kraft schöpfen durch innige Momente als Familie

»Das Tolle an Anne ist, dass sie überschäumend lachen kann. Eine Herzensbrecherin.«

Die 60-jährige Ursula erzählt von durchweinten Nächten und großer Erschöpfung, vom Kampf mit der Bürokratie und Ringen um Anerkennung. Und sie erzählt von ihren Kraftquellen: innige Momente mit Anne, die Familie, Reisen und die Erkenntnis, dass Dich eine gesunde Wut oft weiterbringt als viele leise Tränen.

»Ganz oft war Wut mein Antrieb. Die Wut hat nichts damit zu tun, dass wir ein behindertes Kind haben. Ich bin wütend, dass wir ein System haben, das Familien mit Kindern und Behinderung nicht auffängt.«

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