Wir sind dabei
#wirschickeneinschiff
Die LEF ist Bündnispartner bei (siehe oben)
Gemeinsam bilden wir eine starke gesellschaftliche Allianz, die deutlich macht: Das Recht auf Leben ist nicht verhandelbar und Seenotrettung humanitäre Pflicht.
Das Bündnis United4Rescue soll beitragen, dass die gesellschaftliche Mehrheit für Menschlichkeit wieder sichtbar wird und die politisch Verantwortlichen in Europa endlich überzeugende Lösungen umsetzen und Menschenleben wieder geschützt werden. Solange dies nicht geschieht, braucht es unsere Solidarität und gemeinsames Engagement.
Als erste Aktion wollen wir ein zusätzliches Rettungsschiff in den Einsatz bringen. Unterstützen Sie gerne die Spendenaktion #wirschickeneinschiff, indem Sie die Aktion bekannt machen.
United4Rescue – Gemeinsam Retten
Seenotrettung ist #unverhandelbar
Wenn es um Minuten geht, um ein Menschenleben zu retten, ist es absurd auf eine europäische Lösung zu warten. Darauf weist der kurze Film hin, den wir gemeinsam mit Sea-Watch und Leave No One Behind produziert haben:
Zu den Forderungen
United4Rescue steht für die Pflicht zur Seenotrettung. Hinzu kommen drei weitere Forderungen: Gegen Kriminalisierung von Seenotrettung, für faire Asylverfahren und für „Sichere Häfen“, also die Möglichkeit für Städte, geflüchtete Menschen aufzunehmen. Vor der Bundestagswahl sagen wir deshalb gemeinsam mit vielen anderen Organisationen, die sich für Seenotrettung, Menschenrechte und Menschen auf der Flucht einsetzen: Menschenrechte sind #unverhandelbar!
Neuigkeiten von unseren Bündnisschiffen
Unsere Überzeugung ist: Hinsehen und helfen! Deswegen ermöglichen wir unbürokratisch Rettungseinsätze und Hilfsprojekte, auf See und an Land – überall dort, wo Menschen entlang der EU-Außengrenze um ihr Überleben kämpfen. Dein Engagement macht das möglich! Denn es sind Menschen wie Du, die mit Spenden, kreativen Aktionen oder als Fördermitglied helfen, dass wir gemeinsam Leben retten. Für all diese Unterstützung in den vergangenen Jahren möchten wir Dir herzlich danken!
Zusammen haben wir bereits viel geschafft. Drei Bündnisschiffe sind mit dem gemeinsamen Auftrag im Einsatz, Leben zu retten: Humanity 1, SEA-EYE 4 und bald die Sea-Watch 5. Und alleine in diesem Jahr haben wir die Arbeit von zwölf Partnerorganisationen gefördert. Wir haben geholfen, Rettungsschiffe zu reparieren, umzubauen und mit notwendigem Rettungsgerät auszustatten. Und auch an Land, auf der Balkanroute, haben wir medizinische Nothilfe unterstützt und lebensrettende Winterhilfe ermöglicht. Denn: Man lässt keine Menschen erfrieren. Punkt.
Das Jahr 2022 war geprägt von Krieg und Krisen. Für viele Menschen sind es sorgenvolle Zeiten. Das hat dazu beigetragen, dass das Sterben im Mittelmeer oft unsichtbar wurde. Umso wichtiger ist, dass wir gemeinsam aufmerksam bleiben. Wir sehen hin, wo die europäische Grenzpolitik das Sterben von Menschen in Kauf nimmt. Gemeinsam schenken wir Aufmerksamkeit, wo andere wegsehen.
Sea-Watch 4 rettet 129 Menschen
Als erstes Bündnisschiff dieses Jahr verließ die Sea-Watch 4 am 12. Februar ihren Hafen in Spanien. Es ist ein recht weiter Weg von dort ins Such- und Rettungsgebiet im zentralen Mittelmeer. Die Crew nutzte die Zeit für Trainings, um alle Abläufe einer Rettung später auch in stressigen Situationen sicher durchführen zu können. Nach fünf Tagen erreichte die Sea-Watch 4 das Seegebiet vor der libyschen Küste – die tödlichste Grenze der Welt.
In den frühen Morgenstunden des 19. Februar entdeckte die Crew ein überfülltes Boot in Seenot. Sie konnte alle 121 Menschen an Bord nehmen und mit Essen und Erster Hilfe versorgen. Am selben Tag übernahm sie in einer zweiten Rettungsaktion acht weitere Menschen. Ein ziviles Aufklärungsflugzeug hatte das kleine Boot entdeckt und den Seenotfall gemeldet.
Starker Wind und bis zu fünf Meter hohe Wellen machten es der Sea-Watch 4 unmöglich, sofort in einen sicheren Hafen zurückzukehren. Fünf Tage lang warteten die Crew und ihre 129 Gäste – darunter 40 Minderjährige – an einem geschützten Ort das schlechte Wetter ab, bevor sie ihre Fahrt Richtung Norden fortsetzten. Am 26. Februar erreichte die Sea-Watch 4 den Hafen von Porto Empedocle auf Sizilien, wo die Menschen von Bord gehen konnten. Wir wünschen ihnen alles Gute in Sicherheit!
Die SEA-EYE 4 wurde nach ihrem ersten Einsatz festgesetzt
408 Menschen hat unser zweites Bündnisschiff SEA-EYE 4 im Mai während ihres ersten Einsatzes gerettet. Kurz nach der Ankunft auf Sizilien wurde das Schiff dann Anfang Juni von den italienischen Behörden festgesetzt.
Im Mai hatte die Crew der SEA-EYE 4 innerhalb von zwei Tagen in sechs Rettungseinsätzen insgesamt 408 Menschen von seeuntauglichen Booten gerettet und in Sicherheit gebracht. Anschließend war das Rettungsschiff Richtung Sizilien gefahren, wo ihnen Pozzallo als sicherer Hafen zugewiesen wurde. Dort konnten die Geretteten Ende Mai an Land gehen, die Crew begab sich anschließend in die 10-tägige Quarantäne an Bord. Im Anschluss wurde in Palermo eine 12-stündige Hafenstaatkontrolle durchgeführt, in Folge derer die SEA-EYE 4 festgesetzt wurde – aus den gleichen fadenscheinigen Gründen wie auch schon bei anderen zivilen Rettungsschiffen zuvor. Zum wiederholten Mal wird als Begründung für die Festsetzung u.a. genannt, dass die deutschen Rettungsschiffe zu viele Menschen vor dem Ertrinken gerettet haben. Besonders grotesk ist, dass Artikel 98 des Seerechtsübereinkommens genutzt wird, um einen Rechtsbruch zu konstruieren. Dieser besagt nämlich, dass Vertragsstaaten ihre Kapitän:innen zur Seenotrettung zu verpflichten haben, außer sie bringen dadurch Schiff, Besatzung oder Fahrgäste in Gefahr. Diese Gefahr kann durch die gute Ausstattung der Schiffe, z.B. mit Rettungsmitteln, ausgeschlossen werden. Hier zeigt sich die zunehmende Dreistigkeit der Behörden, internationales Recht zu missbrauchen, um Seenotrettung unzulässig zu verhindern.
Die Sea-Watch 4 ist wieder frei
Nach fast fünf Monaten wurde die Festsetzung der Sea-Watch 4 am 2. März endlich aufgehoben. Das Rettungsschiff wurde anschließend direkt in die Werft nach Burriana (Spanien) überführt, wo aktuell einige Arbeiten durchgeführt werden, die durch die lange Festsetzung notwendig geworden sind. Parallel dazu bereitet sich die Crew vor, so dass die Sea-Watch 4 schnellstmöglich wieder in den Einsatz im zentralen Mittelmeer starten kann.
Die Sea-Watch 4 war am 19. September 2020 im Anschluss an ihre letzte Mission nach einer elfstündigen Hafenstaatkontrolle unter fadenscheinigen Begründungen in Palermo festgesetzt worden. Unter anderem wurde Sea-Watch vorgeworfen, das Rettungsschiff habe zu viele Rettungswesten an Bord und das Abwassersystem sei nicht für die Anzahl möglicher geretteter Personen geeignet. Außerdem entspreche die Rettung von Menschenleben nicht der Hauptregistrierung des Schiffes. Auch die mehrfache Bestätigung des deutschen Flaggenstaates, dass die Sea-Watch 4 alle erforderlichen Regularien ihrer Registrierung erfüllt und ein sicheres und bestens ausgestattetes Schiff ist, konnte die italienischen Behörden nicht umstimmen.
Um diesen politisch motivierten Hafenstaatkontrollen und den daraus resultierenden Festsetzungen ein Ende zu setzen, hat Sea-Watch Ende Oktober 2020 Klage erhoben. Nach mehreren Anhörungen verwies das regionale Verwaltungsgericht in Palermo den Fall Ende Dezember an den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Dieser soll nun u.a. prüfen, ob Hafenstaatkontrollen bei nicht-kommerziellen Schiffen überhaupt zulässig sind. Die Entscheidung, ob die Sea-Watch 4 bis zum Beschluss des EuGH vorläufig freigelassen wird, lag beim Verwaltungsgericht in Palermo. Am 2. März dann die lang ersehnte Entscheidung: Die Sea-Watch 4 darf wieder in den Einsatz gehen!
"LASST UNSER SCHIFF FREI!"
Liebe Partner und Freunde von United4Resue,
heute hat sich bewahrheitet, was wir seit der Ankunft unseres Bündnisschiffes in Palermo letzte Woche befürchtet haben. Unser Bündnisschiff, die 'Sea-Watch 4', wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag von den italienischen Behörden nach einer Schiffsicherheitsprüfung festgesetzt.
Der Hauptvorwurf lautet, die Rettung von Menschenleben entspreche nicht der Registrierung des Schiffes. Die Sea-Watch 4 habe zu viele Rettungswesten an Bord, das Abwassersystem sei nicht für die Anzahl der geretteten Personen ausgelegt. Dass Seenotrettung als akute Nothilfe für alle Schiffe verpflichtend ist, wird außer Acht gelassen. Tatsächlich erfüllt das Schiff alle Sicherheitsvorgaben des deutschen Flaggenstaates, wie die deutschen Behörden Sea-Watch erst im Juli bestätigt haben.
Festgesetzte Schiffe können nicht retten. Menschen sterben im Mittelmeer, weil die Europäischen Regierungen, in diesem Fall Italien, die zivilen Retter seit Jahren kriminalisieren und ihnen bei jeder Gelegenheit Stöcke zwischen die Beine werfen. Dieses beschämende Verhalten der Behörden muss ein Ende finden.
Am Montag werden wir euch weiteres Material zusenden, damit ihr alle notwendigen Informationen habt. Außerdem werden wir euch mit Vorlagen und Bildern für eure eigene Social Media- und Pressearbeit versorgen. So können wir uns gemeinsam für die Freilassung des Schiffes einsetzen.
Wir setzen weiter alles daran, unser Bündnisschiff Sea-Watch 4 schnellstmöglich wieder in den Einsatz zu bringen. Sea-Watch hat die angeblichen technischen Mängel behoben und gegen die politisch motivierten Gründe vor dem Verwaltungsgericht in Palermo Widerspruch eingelegt. Parallel haben wir über Kontakte in Italien versucht, das Schiff freizubekommen. Gestern hat auch der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in einem persönlichen Gespräch mit der italienischen Verkehrsministerin und der Küstenwache die sofortige Freilassung gefordert. Wir hoffen sehr, dass diese Bemühungen bald fruchten und unser Schiff wieder retten kann.
Im Folgenden findet ihr unsere gemeinsame Pressemitteilung mit Sea-Watch und Ärzte ohne Grenzen zur Festsetzung des Schiffes.
Außerdem haben wir ein weiteres Projekt unter Hochdruck vorangetrieben und jetzt eine große Nachricht zu vermelden: WIR SCHICKEN NOCH EIN SCHIFF! Und zwar die “SEA-EYE 4”. Schon seit vielen Monaten plant die Rettungsorganisation Sea-Eye e.V. den Kauf eines zweiten, größeren Schiffes. Nach vielen Beratungen und einer intensiven Prüfung der Projekt- und Finanzierungspläne haben wir beschlossen, dass United4Rescue sowohl den Schiffskauf finanzieren kann, wie auch maßgeblich den Umbau des neuen Bündnisschiffes ermöglichen soll.
Warum noch ein Schiff?
Jedes weitere Schiff rettet Leben. Umso mehr, wenn mit bürokratischen Mitteln laufend versucht wird, diese Hilfe zu verhindern. Die Situation auf dem zentralen Mittelmeer ist nach wie vor verheerend. Fast täglich bekommen wir aktuell Meldungen über tödliche Bootsunglücke. Am 12. November starben innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Menschen – darunter auch Kinder und ein 6 Monate altes Baby.
Unser Schiff rettet Leben! Mehr als 200 Gerettete sicher an Bord
In weniger als 48 Stunden hat die Crew der Sea-Watch 4 Großartiges geleistet: In drei Rettungseinsätzen wurden mehr als 200 Menschen gerettet! Trotz bis zu zwei Meter hohen Wellen wurden alle Personen sicher an Bord gebracht. Unter den Geretteten sind auch zahlreiche Frauen, kleine Kinder und unbegleitete Minderjährige..
Viele der Geretteten waren bei ihrer Rettung geschwächt, orientierungslos und zeigten Symptome starker Belastung durch die Benzindämpfe ihrer Schlauchboote. Wir hoffen sehr, dass unser Bündnisschiff bald einen sicheren Hafen findet!
Mehr Informationen über den Ablauf der Rettungen, Stimmen von Bord und weitere Bilder findet Ihr in unserem neuesten Logbucheintrag:
353 Menschen haben einen sicheren Hafen!
die erste Mission unseres Bündnisschiffes geht erfolgreich zu Ende! Insgesamt 353 Menschen hat die „Sea-Watch 4 – powered by United4Rescue“ in den vergangenen Tagen gerettet und an Bord genommen. Und auch ein Sicherer Hafen ist nach 11 Tagen bangen Wartens jetzt gefunden: Heute Morgen ist unser Bündnisschiff im Hafen von Palermo eingelaufen und hat die Geretteten den italienischen Behörden übergeben.
Die Stadt Palermo mit ihrem Bürgermeister Leoluca Orlando gehört zu den Gründungspartnern von United4Rescue und setzt sich bereits seit vielen Jahren für Solidarität und Menschlichkeit ein. Wir sind enorm dankbar für den großen Einsatz der Schiffsbesatzung – und die Unterstützung aller unserer Bündnispartner, aller Spenderinnen und Spender, die den Einsatz unseres Bündnisschiffes möglich gemacht haben. Danke Euch allen!
Es gibt aber auch gute Nachrichten! Dank Euch und Eurer vielen Spenden konnten wir die Sea-Watch 4 noch einmal kräftig unterstützen: Mit 150.000 € wurde die Krankenstation, der Umbau des Rettungsdecks und die Überführung des Schiffes von Kiel ins Mittelmeer ermöglicht. Das ist großartig!
So ausgerüstet, geht es nun in den Einsatz. Jetzt wird es darum gehen, Leben zu retten. Wir stellen uns jedoch bereits darauf ein, dass auch unser Schiff absehbar von Schikanen betroffen sein wird. Aber die Sea-Watch 4 ist auch das erste Schiff, das von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis getragen wird: Über 550 Bündnispartner unterstützen United4Rescue aktuell und stehen hinter unserem Schiff! gemeinsam werden wir uns für unser Bündnisschiff einsetzen.
Wir brauchen Eure Stimme!
Wir sind überwältigt von der Resonanz auf das Bündnis und den vielen Spenden. Viele fragen uns aber auch, wie sie darüberhinaus aktiv werden können. Auf unserer neuen Mitmachen-Seite findet Ihr dafür Materialien und Ideen für Aktionen!
Einen Filmtipp gibt es auch noch! Ein Kamerateam der ARD hat den Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche dabei begleitet, wie er sich für die Gründung von United4Rescue eingesetzt hat. Schaut euch unbedingt den Dokumentarfilm „Wir schicken ein Schiff“ in der Mediathek an!
Nun ist es endlich sowiet und das Rettungsschiff SEAWATCH sticht in See!
Hier die Pressemitteilung PM_06.08.20_U4R_Sea_Watch_MSF.pdf