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Familien stärken

 

Quartierbezogen

Diakonisch

Partizipativ

interkulturell

Familien stärken: das ist für die Kirche selbstverständlich. Denn in Familien geschieht Wesentliches und Unersetzliches für jeden Einzelnen, für die Gesellschaft, für die Kirche. Doch um das leisten zu können, brauchen Familien Begleitung, Beratung und manchmal Unterstützung. Zumal sich die gesellschaftlichen Voraussetzungen verändert haben. Die Erwartungen an Familien sind nach wie vor hoch, doch die Ressourcen, auf die sie zurückgreifen können, schrumpfen. Verwandtschaft und Nachbarschaft werden ausgedünnt und instabil. Das Ergebnis sind „erschöpfte Familien“. Und gerade die Familien, die erschöpft und gesellschaftlich, wirtschaftlich und bildungsmäßig ins Abseits geraten sind, sind auch in der Kirche oft unsichtbar geworden. Die Armen sind unter uns, doch wir sehen sie nicht.

Grund genug für die Evangelische Landeskirche in Württemberg, einen Schwerpunkt bei der Arbeit mit Familien zu setzen. Am 8. Juli 2005 hat die Württembergische Landessynode die Entschließung „Zukunftsmodell Familie“ verabschiedet. Der Oberkirchenrat hat diesen Impuls zusammen mit den beauftragten landeskirchlichen Einrichtungen aufgenommen. Ein wichtiger Baustein in diesem Arbeitsschwerpunkt ist das Projekt Familien stärken, das vom 1. 9. 2009 bis zum 31. 8. 2012 durchgeführt wurde, am 18. Oktober in der Veranstaltung in Stuttgart seinen Abschluss findet und dessen Ergebnisse in einem Bericht dokumentiert sind. Ziel war es, an fünf Standorten, überwiegend Familien-Bildungsstätten, Modelle „aufsuchender Bildungsarbeit“ zu entwickeln, mit denen Familien erreicht werden können, die aus vielen Gründen evangelische Bildungsangebote nicht nutzen. Rasch zeigte sich, dass die größte Zielgruppe aufsuchender Bildungsarbeit Familien mit Migrationshintergrund sind, und dass der Schlüssel zum Erfolg in der Vernetzung mit anderen, insbesondere diakonischen Einrichtungen und Angeboten liegt. Und vor allem: Es kann gelingen.

Finanziert wurden die Angebote großteils aus der zweiten Säule des Landesprogramms STÄRKE. Verbreitung und Fortführung hängen deshalb sehr davon ab, ob und wie das Programm STÄRKE fortgeführt wird. Der Oberkirchenrat wird sich gegenüber dem Land für eine entsprechend modifizierte Fortführung und Ausweitung einsetzen.

Die Arbeit mit Familien in der württembergischen Landeskirche orientiert sich an folgenden Leitlinien:

1. Schon die Bibel zeigt: Familie wurde immer schon in unterschiedlichen Formen gelebt – patchwork wohin man blickt. Sie zeigt auch, dass Familie nicht nur Segen ist, sondern auch zum Fluch werden kann. Aber in beidem, im Guten wie im Bösen, gilt: Familie hat jede und jeder. Und sei es nur so, wie wir sie in unserer Seele tragen.

2. Die Kirche unterstützt Familien in allen Konstellationen. Mehr noch: Diese sind Kirche, wie sie Teil der Gesellschaft sind. Alle Familien in allen real existierenden Ausformungen gehören zur Kirche und bilden Gemeinde. Alle Mitglieder, Großeltern, Eltern und Kinder sind willkommen.

3. Familien haben ein riesiges Potential. Deshalb orientieren wir uns nicht an ihren Defiziten, sondern an ihren Möglichkeiten. Wir bringen den Familien Wertschätzung entgegen, stützen ihre Potentiale und fördern einen lebensdienlichen Lebensstil.

4. Die kirchliche Arbeit mit Familien ist immer auch Bildungsgeschehen, wobei wir Bildung in einem weiten Sinne fassen als Herzensbildung und Lebensbildung.

Man kann Bildung nicht von den beruflichen Erfordernissen her konzipieren. Da wird das Pferd vom Schwanz her aufgezäumt, und auf einem so aufgezäumten Pferd kann niemand reiten.

Familien stärken war ein Projekt. Projekte dienen der Qualitätsentwicklung und der Innovation. Mit ihnen werden neue Instrumente entwickelt, aber auch Erkenntnisse gewonnen, die für die Gremien der Landeskirche wichtig sind. Deshalb war Familien stärken so angelegt, dass die Ergebnisse und Erkenntnisse multiplizierbar sind. Das ist gelungen. In ihnen zeichnen sich Facetten der Kirche von morgen ab: quartierbezogen, diakonisch, partizipativ, bildungsverantwortlich, lernbereit, interkulturell.

Der Oberkirchenrat dankt allen, die für das Projekt vor Ort Verantwortung trugen und es begleitet und gefördert haben, insbesondere den Mitgliedern des Projektbeirats, der zentralen Projektleitung und den Verantwortlichen und Beteiligten an den Projektstandorten.

Kirchenrat Helmut Dopffel

Evangelischer Oberkirchenrat, Dezernat Kirche und Bildung

FamS

Hier finden Sie sowohl Projektbeispiele der Standorte, eine Übersicht der Inhalte der Broschüre und Vorträge der Abschlussveranstaltung:


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